🚀 Neue Leitsätze für Fisch & Fischerzeugnisse 2025

Die Deutsche Lebensmittelbuch-Kommission (DLMBK) hat die Leitsätze für Fisch und Fischerzeugnisse umfassend aktualisiert. Sie wurden offiziell über den Bundesanzeiger veröffentlicht und sind seitdem gültig. Für Lebensmittelhersteller bedeutet das: Rezepturen, Kennzeichnung und Vermarktung müssen überprüft werden – und zwar zeitnah.

Damit Sie nicht stundenlang Seiten durchsuchen müssen, fassen wir die wichtigsten Änderungen kompakt zusammen.

Die wichtigsten Neuerungen im Überblick

1. Präzisere Definitionen für Marinaden und veredelte Fischprodukte

  • Marinierte Fischerzeugnisse werden jetzt klar abgegrenzt: Essig bzw. Säuerungsmittel + Salz + geschmacksgebende Zutaten, ohne Wärmeeinwirkung.
  • Marinaden, Würzmarinaden und Aufgüsse werden nun eindeutiger unterschieden.

2. Schärfere Regeln für Bezeichnungen & Etiketten

  • Produktbezeichnungen müssen sensorisch prägende Zutaten enthalten – nicht nur „Marketing-Wörter“ auf der Verpackung.
  • Beispiel: „Lachsfilet in Tomatensauce“ braucht sensorisch erfassbaren Tomatengehalt.

3. Verbesserte Struktur & neue Kapitel

  • Die Leitsätze enthalten nun klar gegliederte Abschnitte, u. a.:
    • Herstellung & Bezeichnung
    • Beschaffenheitsmerkmale
    • Sensorik
    • Bearbeitungsfehler
  • Besonders relevant für verarbeitete Produkte & Tiefkühlware.

4. Mehr Transparenz für Zutatenanteile

  • Mindestanteile bestimmter Bestandteile (z. B. Fischgehalt bei Soßenprodukten) wurden präzisiert.
  • Werbeaussagen wie „mit Kräutern“, „in Tomatensauce“, „mit Sahne“ sind jetzt streng reguliert.

<img draggable=Was Hersteller jetzt tun sollten

  • Kennzeichnung prüfen: Entsprechen Produktnamen den neuen Anforderungen?
  • Rezepturen anpassen: Sensorisch prägende Zutaten wirklich in ausreichender Menge enthalten?
  • Dokumentation aktualisieren: Rezepturen, Spezifikationen, Prüfberichte.
  • Marketing-Claims prüfen: Alles, was nach außen kommuniziert wird, muss überprüfbar sein.

<img draggable=Wichtig: Beanstandungen im Rahmen der Lebensmittelüberwachung sind ab sofort möglich.

 

<img draggable= Quellen & Downloadlinks

1. Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL)

Leitsätze für Fisch und Fischerzeugnisse – Download (PDF)

https://www.bmel.de/SharedDocs/Downloads/DE/_Ernaehrung/Lebensmittel-Kennzeichnung/LeitsaetzeFische.html

2. Bundesanzeiger

Amtliche Veröffentlichung der Änderungen – BAnz AT 20.11.2024 B2

https://www.bundesanzeiger.de/pub/publication/Rm23s8it76R5eKDg3Bs

3. Bundesverband der Lebensmittelkontrolleure (BVLK)

Hinweis: „Änderungen der Leitsätze für Fisch und Fischerzeugnisse veröffentlicht“

https://bvlk.de/aenderungen-leitsaetze-fisch-und-fischerzeugnisse/

 

<img draggable=Fazit: Jetzt aktiv werden – bevor es teuer wird

Die neuen Leitsätze bringen mehr Klarheit und gleichzeitig mehr Verantwortung. Hersteller sollten ihre Produktpalette zügig prüfen, um Beanstandungen, Rückfragen der Überwachung oder Reputationsschäden zu vermeiden.

 

<img draggable= Kontaktieren Sie uns unverbindlich! 

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Die große Übernahme: Wie internationale Konzerne den Lebensmittel-Mittelstand umkrempeln

Ein strategischer Leitfaden für Lebensmittelhersteller

Die deutsche Lebensmittelbranche, lange Zeit geprägt von starken, oft familiengeführten Mittelständlern, erlebt eine tiefgreifende Verschiebung. Was als lokales oder nationales Geschäft begann, wird zunehmend zu einem Spielplatz globaler Giganten. So kauft z.B. Firma Morliny Foods aus Großbritannien den Schwandorfer Wursthersteller Wolf. Morliny Foods ist ein Teil der WH Group, einem riesigen chinesischen Fleischkonzern. Diese Übernahme ist viel mehr als nur eine normale Wirtschaftsnachricht. Sie kann die Regeln und die zukünftige Ausrichtung für viele mittelständische Lebensmittelhersteller in Deutschland grundlegend verändern.

Dieser Beitrag beleuchtet, wie sich der Lebensmittelmarkt durch internationale Konsolidierung weiterentwickeln wird, welche existenziellen Herausforderungen der Mittelstand im DACH-Raum bewältigen muss und welche drei strategischen Antworten es gibt, um in diesem neuen Umfeld erfolgreich zu sein – mit Qualität und Lebensmittelsicherheit als zentralem Wettbewerbsvorteil.

Bild zeigt Hände und Lebensmittel care-impuls GmbH

KI-generiert

I. Die Neue Realität: Globale Giganten im deutschen Regal

Die Übernahmewelle in der Lebensmittelindustrie ist kein Zufall. Sie ist das Resultat mehrerer globaler Trends, die deutsche Unternehmen besonders attraktiv machen.

Die Attraktivität des deutschen Mittelstands

  • Zugang zum EU-Binnenmarkt: Deutschland ist der größte Produzent von Lebensmitteln in Europa und ein wichtiges Tor zum gesamten europäischen Markt. Für Konzerne aus den USA oder Asien ist der Zukauf eines etablierten deutschen Unternehmens der schnellste Weg, um regulatorische Hürden zu umgehen und Vertriebsnetze zu übernehmen.
  • Qualität und Vertrauen (German Engineering of Food): Deutsche Lebensmittel sind weltweit für ihre hohen Qualitäts- und Sicherheitsstandards bekannt. Dies ist ein direktes Ergebnis der Arbeit der Unternehmen. Diese Zuverlässigkeit ist ein immaterieller Vermögenswert, den globale Investoren teuer bezahlen.
  • Starke Marken und Nischenexpertise: Viele Mittelständler haben über Jahrzehnte hinweg starke regionale oder nationale Marken aufgebaut, oft in spezifischen Segmenten (z.B. Feinkost, spezielle Fleischverarbeitung, Bio-Milchprodukte), die für globale Konglomerate leicht in ihr Portfolio integrierbar und skalierbar sind.

Die Triebkräfte der Konsolidierung

Die Dynamik dieser Entwicklung wird von drei Hauptmotoren angetrieben, die sich gegenseitig verstärken:

1. Geopolitisches und Ökonomisches Kalkül

Internationale Käufer verfolgen oft zwei Hauptziele: Versorgungssicherheit und globale Skalierung. Insbesondere Unternehmen aus Ländern mit hohem Bedarf an Lebensmittelimporten (wie China, das in Folge von Bevölkerungswachstum und Urbanisierung ständig wachsende Ansprüche an die globale Fleisch- und Lebensmittelversorgung hat) sichern sich durch den Kauf europäischer Produktionsstätten direkten Einfluss auf ihre Lieferketten und damit ihre nationale Lebensmittelstrategie. Sie kaufen nicht nur ein Unternehmen, sondern Kontrolle über Ressourcen und Technologie.

2. Der "Race to Scale" und die Macht des Handels

Der Lebensmitteleinzelhandel (LEH) in Deutschland ist extrem konzentriert. Edeka, Rewe, die Schwarz-Gruppe und Aldi dominieren den Markt. Sie üben einen immensen Preis- und Konditionsdruck auf die Lieferanten aus. Ein kleiner oder mittelständischer Produzent kann diesem Druck nur schwer standhalten. Große, international aufgestellte Konzerne verfügen hingegen über das nötige Einkaufsvolumen und die Verhandlungsmacht, um dem Paroli zu bieten. Dieses Ungleichgewicht zwingt kleinere Akteure zur Aufgabe oder zum Zusammenschluss.

3. Die Last der Regulierung

Neue europäische Gesetze, wie z.B. die Corporate Sustainability Reporting Directive, die Entwaldungsverordnung (EUDR) und das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz fordern enorme Ressourcen für das Reporting und die lückenlose Kontrolle der gesamten vor- und nachgelagerten Lieferkette. Während global agierende Konzerne ganze Abteilungen für Compliance aufstellen können, kämpfen viele KMU mit der digitalen Lücke und dem Mangel an Personal und Kapital, um diese Aufgaben zu bewältigen. Die Regulatorik wird so indirekt zu einem Katalysator für Übernahmen, da der Verkauf oft als einziger Weg erscheint, die Compliance-Kosten zu schultern.

II. Die Strategische Entscheidung: Drei Wege für den Mittelstand

Der mittelständische Unternehmer steht vor der Wahl: Entweder zum attraktiven Übernahmeziel werden oder als agiler, unabhängiger Spezialist bestehen. Die Passivität ist dabei die gefährlichste Strategie.

Strategie

Fokus

Kernvorteil

Risiko

1. Der Spezialist (Differenzierung)

Nische, Regionalität, Innovation, Premiumqualität.

Preisprämie, Unabhängigkeit vom Massenmarkt, hohe Kundenloyalität.

Abhängigkeit von der Nische, geringere Skaleneffekte, hoher -Aufwand.

2. Der Kooperator (Skalierung)

Allianzen, Einkaufsverbünde, gemeinsame Logistik/Vertrieb.

Größere Verhandlungsmacht, Kostenersparnis durch Bündelung.

Verlust an Flexibilität, kulturelle Konflikte bei Kooperationspartnern.

3. Der Vorbereiter (Exit-Strategie)

Professionalisierung, saubere Bilanzen, digitale Reife, Top-Compliance.

Maximierung des Unternehmenswertes im Falle eines Verkaufs.

Hohe Vorabinvestitionen in Systeme und Governance.

Strategie 1: Der unschlagbare Spezialist

Die Spezialisierung ist der klassische Weg des Mittelstands, um dem Preisdruck zu entgehen. Hier muss der Fokus auf jene Merkmale gelegt werden, die Konzerne in ihrer Massenproduktion nicht abbilden können.

Dies kann durch die konsequente Konzentration auf Nischenprodukte und innovative neue Produkte erfolgen. Diese Differenzierungsstrategie durch Einzigartigkeit geht oft mit dem Anspruch auf kompromisslose Qualität einher. Dies rechtfertigt einen höheren Preis und schafft eine Unabhängigkeit vom aggressiven Preiskampf im Lebensmitteleinzelhandel.

Die Rolle der Qualität und  Lebensmittelsicherheit als Differenzierungsfaktor

Absolute Qualität und Lebensmittelsicherheit wird zum Premium-Merkmal.

  • Authentizität und Regionalität: Viele Konsumenten wollen wissen, woher das Produkt kommt. Nutzen Sie Ihre Expertise, um die hygienischen Prozesse der regionalen Lieferketten (vom Landwirt zum Verarbeiter) lückenlos zu gestalten und zu zertifizieren. Dieses Vertrauen ist unbezahlbar.
  • Audit-Exzellenz: Nicht nur die Erfüllung, sondern die Übererfüllung von Standards und Kommunikation der Ergebnisse. Dies schafft Vertrauen beim Handelspartner und dem Endverbraucher.
  • Glasklare Rückverfolgbarkeit: Investition in Rückverfolgbarkeitssysteme, in moderne -Systeme wie z.B. in Blockchain-Technologien, um die Herkunft jedes Rohstoffs in Sekunden nachweisen zu können – vom Feld bis zum Regal. Bei einem Lebensmittel-Rückruf können Sie schnell Transparenz und Kontrolle bieten, wo Konzerne oft im Nebel versinken.

Tipp von care-impuls: Betrachten Sie die Transparenz, Zertifizierung und Streben nach Nachhaltigkeit nicht als Last, sondern als Chance. Entwickeln Sie frühzeitig ein transparentes Reporting für Ihre Nische. Wenn Sie nachweisen können, dass Sie z.B. ökologisch und sozial besser arbeiten als die globale Konkurrenz, wird dies zu einem starken Verkaufsargument, insbesondere für jüngere Konsumentengruppen.

Strategie 2: Der starke Verbund – Skalierung durch Allianz

Wenn die Spezialisierung nicht ausreicht, um die Kosten zu kompensieren, ist die Kooperation der strategisch sinnvollste Schritt.

  • Gemeinsamer Einkauf und Logistik: Die Bündelung von Einkaufsvolumina bei Rohstoffen, Verpackungsmaterial und Energie kann die Kostenstruktur eines Mittelständlers drastisch verbessern und ihm Preisparität gegenüber den Global Playern verschaffen.
  • Strategische Produktionsgemeinschaften: Bei komplementären Sortimenten (z.B. ein Wursthersteller und ein Feinkostproduzent) können Produktionskapazitäten und sogar Vertriebs- und Distributionsstrukturen geteilt werden. Dies erhöht die Auslastung und senkt die Stückkosten.
  • Digitalisierungs-Netzwerke: Die immensen Kosten für die Entwicklung und Implementierung IT-Lösungen, KI-Modellen zur Datenanalyse oder können ggf. durch die gemeinsame Nutzung von Lizenzen und IT-Ressourcen im Verbund getragen werden.

Herausforderung: Bei Kooperationen ist die Harmonisierung der Qualitätsstandards, der Unternehmenskulturen und der Anforderungen an die Lebensmittelsicherheit ein absolutes Muss. Sie müssen gewährleisten, dass der schwächste Partner in der Kette die strengsten Qualitätsanforderungen erfüllt. Hierfür sind externe, neutrale Auditierungen und Schulungen unerlässlich, um das Risiko der Kreuzkontamination im übertragenen Sinne (Imageverlust) zu vermeiden.

Strategie 3: Der vorbereitete Exit – Wertsteigerung durch Professionalisierung

"Die Braut hübsch machen"

Für Unternehmer, die sich bewusst für einen späteren Verkauf entscheiden oder diese Möglichkeit grundsätzlich nicht ausschließen, muss das Unternehmen maximal attraktiv für (internationale) Käufer gestaltet werden.

Potentielle Käufer suchen nach Skalierbarkeit und funktionierende Führungs- und Unternehmensstrukturen. 

  • Prozess-Perfektion und Standardisierung: Globale Konzerne wollen keine "Black Box". Sie suchen nach Unternehmen mit standardisierten, dokumentierten und leicht reproduzierbaren Prozessen – von der "Produktentwicklung bis zur Reinigung". Lückenlose Dokumentation und ein effizientes, zertifiziertes Hygienemanagement sind direkte Werttreiber, da sie das Integrationsrisiko für den Käufer minimieren.
  • Compliance-Vorsprung: Ein Unternehmen, das bereits alle regulatorischen Anforderungen und über alle Genehmigungen / Zulassungen verfügt, ist für einen globalen Investor deutlich mehr wert als ein Nachzügler, der diese Implementierungskosten erst noch tragen muss. Das gleiche gilt für branchenübliche Zertifizierungen.
  • Digitale und datengetriebene Reife: Potentielle Käufer erwarten integrierte IT-Systeme und keine Excel-basierten Tabellen. Die Fähigkeit, Echtzeitdaten über Produktionsauslastung, (Overall Equipment Effectiveness) und Energieverbrauch zu liefern, ist heute ein K.O.-Kriterium im M&A-Prozess.

Bei der Vorbereitung auf einen Exit sollte auf das Wissen spezialisierter Fachberater zurückgegriffen werden. Der höhere erlösbare Verkaufspreis wird dies immer rechtfertigen. 

III. Fazit: Qualität ist die einzige Währung

Die Übernahme von deutschen Lebensmittelherstellern durch internationale Konzerne ist ein Zeichen für einen sich radikal verändernden Markt, in dem Größe und Skalierung immer wichtiger werden. Für den deutschen Mittelstand ist dies ein Weckruf.

Passivität ist keine Option.

Die strategische Antwort liegt entweder in der agilen, qualitätsgetriebenen Spezialisierung oder in der Skalierung durch Kooperation. Unabhängig vom gewählten Weg bleibt die Qualität und Lebensmittelsicherheit das Fundament, auf dem die Zukunftsfähigkeit aufgebaut werden muss. Nur Unternehmen, die Qualität, Rückverfolgbarkeit und höchste Compliance-Standards nicht nur erfüllen, sondern als Teil ihrer einzigartigen DNA leben, werden in der Lage sein, dem Druck standzuhalten oder ihren Wert im Falle einer strategischen Übernahme zu maximieren.

Wir bei der care-impuls GmbH begleiten unsere Kunden in dieser strategischen Transformation. Als Fachberater für Lebensmittelsicherheit sind wir uns der Tatsache bewusst, dass unsere Expertise heute weit über Hygienepläne hinausgehen muss. Wir sind strategische Partner, die verstehen, wie sich globale Marktkräfte auf die lokalen Lieferketten, die Qualität und letztlich auf die Sicherheit Ihrer Produkte auswirken. Wir diskutieren dies mit unseren Kunden täglich.

Nutzen Sie unser Wissen, um sich strategisch weiter zu entwickeln - das ist der Schlüssel zu Ihrem wirtschaftlichen Erfolg!

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Die Health-Claims-Verordnung- ein Leitfaden für Lebensmittelprofis

In der Lebensmittelbranche ist jedes Detail der Produktkennzeichnung entscheidend – insbesondere, wenn es um nährwert- und gesundheitsbezogene Angaben geht. Die Health-Claims-Verordnung (EG) Nr. 1924/2006 ist das Herzstück der EU-Regulierung und schützt Verbraucher vor irreführenden Versprechen. Als Fachberater für Lebensmittelsicherheit ist es unerlässlich, die komplexen Vorschriften zu verstehen, um rechtssicher und vertrauenswürdig zu agieren.

Bild zeigt eine Tomate und Tabletten care-impuls GmbH, KI generiert
Grafik KI-generiert

Worum geht es in der Health-Claims-Verordnung?

Die Verordnung stellt klar: Jede Angabe, die eine positive Wirkung auf die Gesundheit suggeriert, muss wissenschaftlich belegt sein. Sie unterscheidet zwischen zwei Hauptkategorien von Claims:

  1. Nährwertbezogene Angaben (Nutrient Claims): Diese Aussagen beziehen sich auf den Nährstoffgehalt eines Lebensmittels. Beispiele wie „fettarm“ oder „reich an Ballaststoffen“ sind nur zulässig, wenn bestimmte gesetzliche Kriterien erfüllt sind. So darf ein Produkt nur als „fettarm“ beworben werden, wenn der Fettgehalt unter dem festgelegten Grenzwert liegt. Die genauen Bedingungen finden Sie im Anhang der Verordnung.
  2. Gesundheitsbezogene Angaben (Health Claims): Diese Claims stellen einen direkten Zusammenhang zwischen einem Lebensmittelbestandteil und der menschlichen Gesundheit her. Sie sind streng reguliert und bedürfen einer Zulassung durch die Europäische Kommission auf Basis einer wissenschaftlichen Bewertung durch die EFSA (Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit).

Arten von Gesundheitsbezogenen Angaben (Health Claims)

Allgemeine Gesundheitsangaben: Sie beziehen sich auf die normale Funktion des Körpers, wie z. B. „Calcium trägt zur Erhaltung normaler Knochen bei.“

Angaben zur Krankheitsrisikominderung: Diese Claims sind besonders sensibel und dürfen nur verwendet werden, wenn sie wissenschaftlich fundiert sind und das Risiko einer bestimmten Krankheit signifikant reduzieren, wie z. B. „Pflanzensterine und Pflanzenstanole tragen zur Aufrechterhaltung eines normalen Cholesterinspiegels bei.“

Angaben zur kindlichen Entwicklung und Gesundheit: Diese Claims sind speziell auf die Bedürfnisse von Kindern ausgerichtet und müssen den strengsten wissenschaftlichen Anforderungen genügen.

Was ist laut Health-Claims-Verordnung strengstens verboten?

Die Verordnung zieht klare rote Linien, um Konsumenten zu schützen:

  • Heilversprechen: Keinem Lebensmittel darf eine heilende, lindernde oder vorbeugende Wirkung bei Krankheiten zugeschrieben werden. Solche Aussagen fallen unter das Arzneimittelrecht.
  • Irreführende Behauptungen: Claims, die den Anschein erwecken, eine ausgewogene Ernährung sei nicht notwendig, sind verboten.
  • Angstmacherei: Aussagen, die Angst vor bestimmten Lebensmitteln oder Ernährungsgewohnheiten schüren, sind untersagt.

Rechtssicherheit und Vertrauen schaffen

Die Health-Claims-Verordnung ist mehr als nur eine rechtliche Pflicht – sie ist ein Qualitätsmerkmal. Wer die Verordnung konsequent anwendet, demonstriert nicht nur Compliance, sondern auch Transparenz und Seriosität. In einem Markt, der von Misstrauen gegenüber falschen Versprechen geprägt ist, schafft die Einhaltung dieser Vorgaben einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil.

Bleiben Sie mit den neuesten Entwicklungen im Bereich der Lebensmittelsicherheit und der Health-Claims-Verordnung auf dem Laufenden, um Ihre Produkte zukunftssicher zu gestalten.

Wir von der care-impuls GmbH unterstützen Sie zu Fragen rund um die Lebensmittelsicherheit und beraten Sie zu allen Fragen der Kennzeichnung von Lebenmsitteln.

Green Claims 2026: Lebensmittelhersteller – Jetzt handeln! Keine Übergangsfristen!

Was sind Green Claims?

Green Claims sind Umwelt- oder Nachhaltigkeitsversprechen auf Produkten wie „recycling“, „klimaneutral“ oder „ökologisch“. Sie zeigen, dass ein Produkt umweltfreundlich sein soll. Oft fehlt jedoch der Nachweis, was zu irreführender Werbung (Greenwashing) führt.


Warum neue EU-Regeln?

Mit der Green Claims Richtlinie will die EU Greenwashing stoppen. Unternehmen müssen künftig ihre Umweltversprechen klar belegen. So werden Verbraucher geschützt und echte „grüne“ Produkte besser sichtbar.

Was ist die EmpCo-Richtlinie?

Die EmpCo-Richtlinie ergänzt die Green Claims Regeln, sorgt für einheitliche Standards und kontrolliert die Umsetzung, damit die Vorschriften eingehalten werden.

Was ändert sich?

Wegen fehlender Kontrollen bei Umweltversprechen verlangt die EU jetzt klare Nachweise. Das stärkt Verbrauchervertrauen und macht den Wettbewerb fairer.


Kein Aufschub – ab 27. September 2026 verbindlich!

Die neuen Regeln treten ohne Aufschub in Kraft. Besonders die Lebensmittelbranche steht vor der Herausforderung, da Verpackungen lange im Umlauf sind.

Was müssen Hersteller tun?

Sich vorbereiten! Ab Herbst 2026 müssen alle Umweltangaben nachweisbar und rechtlich sicher sein. Verstöße können rechtliche Folgen haben.

Was bedeutet das für Verbraucher?

Künftig können Verbraucher sich auf klare und überprüfte Umweltangaben verlassen. Das schafft mehr Vertrauen in echte nachhaltige Produkte und unterstützt den Schutz von Umwelt und Klima.


Zusammenfassung

Ab 27.09.2026 gelten strengere Kontrollen für Umwelt- und Nachhaltigkeitsaussagen (Green Claims). 

Die Green Claims Richtlinie bestimmt die Regeln, EmpCo sorgt für Kontrolle und Umsetzung.

Keine Übergangsfrist – besonders für Lebensmittelverpackungen eine Herausforderung.

Unternehmen müssen jetzt handeln, um rechtssichere Angaben zu gewährleisten.

Verbraucher erhalten mehr Transparenz und verlässliche Umweltversprechen.

Neue EU-Höchstgehalte für Nickel in Lebensmitteln in Kraft getreten

Seit dem 1. Juli 2025 sind in der Europäischen Union neue Höchstgehalte für Nickel in zahlreichen Lebensmitteln zum Schutz der Verbraucher in Kraft getreten. Diese Maßnahmen basieren auf einer aktualisierten Risikobewertung der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) und zielen darauf ab, die öffentliche Gesundheit vor den potenziellen negativen Auswirkungen einer übermäßigen Nickelaufnahme über die Nahrung zu schützen. Für Getreideprodukte werden zusätzliche Höchstwerte zum 1. Juli 2026 wirksam.

Bild zeigt Nickelgrenzwerte bei Lebensmitteln

Grafik KI-generiert

Nickel, ein natürlich vorkommendes Schwermetall, kann über die Umwelt in die Lebensmittelkette gelangen. Die EFSA hat in ihrer Risikobewertung von 2020 chronische und akute Effekte, wie Ekzeme, neurotoxische Wirkungen und Schwangerschaftsverluste, bei bestimmten Expositionsniveaus identifiziert. Basierend darauf wurde eine tolerierbare tägliche Aufnahmemenge (TDI) von 3 Mikrogramm Nickel pro Kilogramm Körpergewicht (µg/kg KG) festgelegt. Überwachungsdaten aus den Jahren 2016–2018 zeigten jedoch, dass dieser TDI in bestimmten Bevölkerungsgruppen, insbesondere bei Kleinkindern und Kindern zwischen 36 Monaten und 10 Jahren, in einigen Fällen sogar bei Säuglingen, überschritten wird.

Minimierung des Gesundheitsrisikos

Zur Minimierung dieses Gesundheitsrisikos hat die Europäische Kommission die Verordnung (EU) 2024/1987 erlassen, die die Verordnung (EU) 2023/915 dahingehend ändert, dass neue Höchstgehalte für Nickel in verschiedenen Lebensmitteln festgelegt werden. Diese Höchstwerte sind seit dem 1. Juli 2025 für eine breite Palette von Produkten, darunter Nüsse, Gemüse, Hülsenfrüchte, Kakaoerzeugnisse, Säuglingsnahrung und Fruchtsäfte, verbindlich.

Ausgewählte Höchstgehalte (seit 1. Juli 2025):

  • Kastanien, Pinienkerne, Walnüsse, Paranüsse und Cashewkerne: 10 mg/kg

  • Andere Schalenfrüchte: 3,5 mg/kg

  • Wurzel- und Knollengemüse sowie Zwiebelgemüse: 0,9 mg/kg

  • Edamame/Sojabohnen (Feuchtgewicht): 6 mg/kg

  • Trockene Bohnen und trockene Lupinen: 12 mg/kg

  • Milchschokolade (weniger als 30 % Gesamtkakao-Trockenmasse): 2,5 mg/kg

  • Kakaopulver und fettarmes Kakaopulver: 15 mg/kg

  • Sojabasierte Pulvernahrung für Säuglinge und Kleinkinder: 0,4 mg/kg

Zusätzliche Höchstgehalte für Getreide (ab 1. Juli 2026):

Aufgrund der Komplexität der Lieferketten für Getreideprodukte wurde eine Übergangsfrist von einem Jahr gewährt.

  • Geschälter Reis: 2 mg/kg

  • Hartweizen und Reis (außer geschälter Reis): 1,5 mg/kg

  • Hafer: 5 mg/kg

Besonders hervorzuheben ist die differenzierte Betrachtung der Lebensmittelgruppen und die gestaffelte Einführung der Höchstwerte, insbesondere für Getreideprodukte. Dies zeigt, dass die Komplexität der Lieferketten berücksichtigt wird, ohne den Gesundheitsschutz zu vernachlässigen. Die identifizierten Risikogruppen, wie Kleinkinder und Säuglinge, unterstreichen die Notwendigkeit dieser strengeren Regulierung.

Für Hersteller von Wurstwaren und andere Lebensmittelproduzenten bedeutet dies, dass die Überwachung und Steuerung von Nickelgehalten in Rohstoffen und Endprodukten noch wichtiger wird. Es ist entscheidend, die eigenen Spezifikationen und Lieferketten genau zu prüfen, um die Einhaltung der neuen Grenzwerte zu gewährleisten. Der Austausch mit Lieferanten über deren Überwachungspraktiken wird ebenfalls eine noch größere Rolle spielen.

Lebensmittel, die vor den jeweiligen Stichtagen (Juli 2025 bzw. Juli 2026 für Getreide) in Verkehr gebracht wurden, dürfen bis zum Ende ihrer Haltbarkeit auf dem Markt verbleiben.

Diese neuen Vorschriften stellen einen wichtigen Schritt zum Schutz der Verbrauchergesundheit dar und unterstreichen die kontinuierlichen Bemühungen der Europäischen Union, die Lebensmittelsicherheit auf höchstem Niveau zu gewährleisten.

Als Fachberater für Lebensmittelsicherheit stehen wir Unternehmen und Verbrauchern zur Verfügung, um die Einhaltung dieser neuen Bestimmungen zu gewährleisten und Fragen zur Nickelkontamination in Lebensmitteln zu beantworten. Sprechen Sie uns an.

Für Unterstützung bei der Überprüfung und Anpassung Ihrer Spezifikationen 

Nehmen Sie Kontakt mit uns auf!

Hygienic Design: Lebenswichtig für sicher Lebensmittel

In der heutigen schnelllebigen Welt, in der Verbraucher immer bewusster auf Qualität und Sicherheit von Lebensmitteln achten, spielt das Hygienic Design auch in der Handels- und Verkehrsgastronomie eine entscheidende Rolle. Es ist nicht nur eine gesetzliche Anforderung, sondern auch ein wesentlicher Faktor für das Vertrauen der Kunden und den Erfolg eines Unternehmens.

Was ist Hygienic Design?

Hygienic Design bezieht sich auf die Gestaltung von Räumlichkeiten, Anlagen und Geräten in der Lebensmittelproduktion und -verarbeitung, um eine einfache und effektive Reinigung und Desinfektion zu gewährleisten. Ziel ist es, das Risiko von Kontaminationen durch Mikroorganismen, Allergene oder andere schädliche Substanzen zu minimieren.

Warum ist es so wichtig?

  • Lebensmittelsicherheit:
    • Die Einhaltung von Hygienestandards schützt Verbraucher vor lebensmittelbedingten Krankheiten.
    • Kreuzkontaminationen, insbesondere in Bereichen, in denen rohe und gekochte Lebensmittel verarbeitet werden, müssen unbedingt verhindert werden.
  • Gesetzliche Vorschriften:
    • Die Lebensmittelhygiene-Verordnung (LMHV), Branchenstandards und das HACCP-Konzept (Hazard Analysis and Critical Control Points) setzen klare Anforderungen an die Hygiene in der Gastronomie.
    • Regelmäßige Kontrollen durch die Lebensmittelüberwachung können bei Nichteinhaltung zu empfindlichen Strafen führen.
  • Kundenvertrauen:
    • Saubere und hygienische Arbeitsbereiche vermitteln Kunden ein positives Bild des Unternehmens.
    • Vertrauen in die Qualität und Sicherheit der angebotenen Speisen ist entscheidend für die Kundenzufriedenheit und -bindung.
  • Wirtschaftliche Aspekte:
    • Effektive Reinigungsprozesse sparen Zeit und Ressourcen.
    • Die Vermeidung von Produktionsausfällen aufgrund von Kontaminationen reduziert Kosten.
  • Was muss beachtet werden?

  • Materialauswahl:
    • Verwendung von glatten, porenfreien und leicht zu reinigenden Materialien wie z.B. Edelstahl.
    • Vermeidung von schwer zugänglichen Ecken und Kanten, in denen sich Schmutz und Bakterien ansammeln können.
  • Raumgestaltung:
    • Getrennte Bereiche für die Verarbeitung von rohen und gekochten Lebensmitteln.
    • Ausreichende Belüftung und Beleuchtung.
    • Fußböden mit guter Drainage, um stehendes Wasser zu vermeiden.
  • Geräteausstattung:
    • Leicht zu reinigende Geräte mit abnehmbaren Teilen.
    • Regelmäßige Wartung und Kalibrierung von Kühlgeräten und anderen Anlagen.
  • Reinigung und Desinfektion:
    • Erstellung eines detaillierten Reinigungsplans.
    • Verwendung geeigneter Reinigungs- und Desinfektionsmittel.
    • Regelmäßige Schulung des Personals in Bezug auf Hygienepraktiken.
  • Personalhygiene:
    • Regelmäßiges Händewaschen.
    • Tragen von angemessener Arbeitskleidung, wie Hauben und Handschuhen
    • Schulungen des Personals bezüglich des Umgangs mit Lebensmitteln.
  • Grundlegende Prinzipien des Hygienic Designs bei Maschinen und Geräten

  • Leichte Reinigbarkeit:
    • Maschinen sollten so konstruiert sein, dass alle Oberflächen leicht zugänglich und reinigbar sind.
    • Vermeiden Sie tote Winkel, Spalten und schwer erreichbare Bereiche, in denen sich Produktreste und Mikroorganismen ansammeln können.
    • Abnehmbare Teile erleichtern die gründliche Reinigung und Desinfektion.
  • Materialauswahl:
    • Verwenden Sie lebensmittelechte, korrosionsbeständige und leicht zu reinigende Materialien wie Edelstahl.
    • Vermeiden Sie poröse Materialien, die Bakterien aufnehmen können.
    • Dichtungen und Dichtungsmaterialien müssen lebensmittelecht und beständig gegen Reinigungs- und Desinfektionsmittel sein.
  • Oberflächenbeschaffenheit:
    • Glatt polierte Oberflächen minimieren die Anhaftung von Produktresten und Bakterien.
    • Vermeiden Sie raue Oberflächen, Kratzer und Risse.
  • Konstruktion:
    • Maschinen sollten so konstruiert sein, dass Flüssigkeiten und Produktreste leicht abfließen können.
    • Vermeiden Sie horizontale Flächen, auf denen sich Flüssigkeiten ansammeln können.
    • Die Konstruktion sollte eine schnelle und effektive Reinigung ermöglichen.
  • Instandhaltung:
    • Maschinen müssen leicht zu warten sein, um die hygienische Funktion langfristig sicherzustellen.
    • Regelmäßige Inspektion und Wartung sind unerlässlich, um Verschleiß und Schäden zu erkennen und zu beheben.
  • Normative Anforderungen z.B. FSSC 22000

  • Präventivprogramme (PRPs):
    • Die FSSC 22000 betont die Bedeutung von Präventivprogrammen, zu denen auch die hygienische Gestaltung von Anlagen und Geräten gehört.
    • Die Maschinenkonfiguration muss den Anforderungen der ISO/TS 22002-1 (Präventivprogramme für die Lebensmittelsicherheit – Teil 1: Lebensmittelherstellung) entsprechen.
  • Gefahrenanalyse und kritische Kontrollpunkte (HACCP):
    • Die Maschinenkonfiguration muss im Rahmen der HACCP-Analyse berücksichtigt werden, um potenzielle Gefahren zu identifizieren und zu kontrollieren.
    • Maschinen sollten so konzipiert sein, dass kritische Kontrollpunkte (CCPs) effektiv überwacht und kontrolliert werden können.
  • Reinigung und Desinfektion:
    • Die Maschinenkonfiguration muss die effektive Reinigung und Desinfektion gemäß den festgelegten Verfahren ermöglichen.
    • Die Wirksamkeit der Reinigungs- und Desinfektionsverfahren muss regelmäßig überprüft werden.
  • Rückverfolgbarkeit:
    • Maschinen sollten so konfiguriert sein, dass eine lückenlose Rückverfolgbarkeit von Produkten und Prozessen gewährleistet ist.
  • Lebensmittelbetrug und -verteidigung:
    • Die FSSC22000 fordert auch, das sich Unternehmen mit Themen, wie Lebensmittelbetrug und Lebensmittelverteidigung auseinandersetzen, hierbei sollten auch Produktionsmaschinen berücksichtigt werden.
  • Dokumentation:
    • Die Maschinenkonfiguration und die durchgeführten Reinigungs- und Wartungsarbeiten müssen umfassend dokumentiert werden.
  • Bild zeigt Lebensmittelproduktion Maschine zum Thema Hygienic Design

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    Stellen Sie sicher, dass Ihre Maschinenkonfiguration den höchsten Hygienestandards entspricht und zur Lebensmittelsicherheit beiträgt.








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