Hygienic Design: Lebenswichtig für sicher Lebensmittel

In der heutigen schnelllebigen Welt, in der Verbraucher immer bewusster auf Qualität und Sicherheit von Lebensmitteln achten, spielt das Hygienic Design auch in der Handels- und Verkehrsgastronomie eine entscheidende Rolle. Es ist nicht nur eine gesetzliche Anforderung, sondern auch ein wesentlicher Faktor für das Vertrauen der Kunden und den Erfolg eines Unternehmens.

Was ist Hygienic Design?

Hygienic Design bezieht sich auf die Gestaltung von Räumlichkeiten, Anlagen und Geräten in der Lebensmittelproduktion und -verarbeitung, um eine einfache und effektive Reinigung und Desinfektion zu gewährleisten. Ziel ist es, das Risiko von Kontaminationen durch Mikroorganismen, Allergene oder andere schädliche Substanzen zu minimieren.

Warum ist es so wichtig?

  • Lebensmittelsicherheit:
    • Die Einhaltung von Hygienestandards schützt Verbraucher vor lebensmittelbedingten Krankheiten.
    • Kreuzkontaminationen, insbesondere in Bereichen, in denen rohe und gekochte Lebensmittel verarbeitet werden, müssen unbedingt verhindert werden.
  • Gesetzliche Vorschriften:
    • Die Lebensmittelhygiene-Verordnung (LMHV), Branchenstandards und das HACCP-Konzept (Hazard Analysis and Critical Control Points) setzen klare Anforderungen an die Hygiene in der Gastronomie.
    • Regelmäßige Kontrollen durch die Lebensmittelüberwachung können bei Nichteinhaltung zu empfindlichen Strafen führen.
  • Kundenvertrauen:
    • Saubere und hygienische Arbeitsbereiche vermitteln Kunden ein positives Bild des Unternehmens.
    • Vertrauen in die Qualität und Sicherheit der angebotenen Speisen ist entscheidend für die Kundenzufriedenheit und -bindung.
  • Wirtschaftliche Aspekte:
    • Effektive Reinigungsprozesse sparen Zeit und Ressourcen.
    • Die Vermeidung von Produktionsausfällen aufgrund von Kontaminationen reduziert Kosten.
  • Was muss beachtet werden?

  • Materialauswahl:
    • Verwendung von glatten, porenfreien und leicht zu reinigenden Materialien wie z.B. Edelstahl.
    • Vermeidung von schwer zugänglichen Ecken und Kanten, in denen sich Schmutz und Bakterien ansammeln können.
  • Raumgestaltung:
    • Getrennte Bereiche für die Verarbeitung von rohen und gekochten Lebensmitteln.
    • Ausreichende Belüftung und Beleuchtung.
    • Fußböden mit guter Drainage, um stehendes Wasser zu vermeiden.
  • Geräteausstattung:
    • Leicht zu reinigende Geräte mit abnehmbaren Teilen.
    • Regelmäßige Wartung und Kalibrierung von Kühlgeräten und anderen Anlagen.
  • Reinigung und Desinfektion:
    • Erstellung eines detaillierten Reinigungsplans.
    • Verwendung geeigneter Reinigungs- und Desinfektionsmittel.
    • Regelmäßige Schulung des Personals in Bezug auf Hygienepraktiken.
  • Personalhygiene:
    • Regelmäßiges Händewaschen.
    • Tragen von angemessener Arbeitskleidung, wie Hauben und Handschuhen
    • Schulungen des Personals bezüglich des Umgangs mit Lebensmitteln.
  • Grundlegende Prinzipien des Hygienic Designs bei Maschinen und Geräten

  • Leichte Reinigbarkeit:
    • Maschinen sollten so konstruiert sein, dass alle Oberflächen leicht zugänglich und reinigbar sind.
    • Vermeiden Sie tote Winkel, Spalten und schwer erreichbare Bereiche, in denen sich Produktreste und Mikroorganismen ansammeln können.
    • Abnehmbare Teile erleichtern die gründliche Reinigung und Desinfektion.
  • Materialauswahl:
    • Verwenden Sie lebensmittelechte, korrosionsbeständige und leicht zu reinigende Materialien wie Edelstahl.
    • Vermeiden Sie poröse Materialien, die Bakterien aufnehmen können.
    • Dichtungen und Dichtungsmaterialien müssen lebensmittelecht und beständig gegen Reinigungs- und Desinfektionsmittel sein.
  • Oberflächenbeschaffenheit:
    • Glatt polierte Oberflächen minimieren die Anhaftung von Produktresten und Bakterien.
    • Vermeiden Sie raue Oberflächen, Kratzer und Risse.
  • Konstruktion:
    • Maschinen sollten so konstruiert sein, dass Flüssigkeiten und Produktreste leicht abfließen können.
    • Vermeiden Sie horizontale Flächen, auf denen sich Flüssigkeiten ansammeln können.
    • Die Konstruktion sollte eine schnelle und effektive Reinigung ermöglichen.
  • Instandhaltung:
    • Maschinen müssen leicht zu warten sein, um die hygienische Funktion langfristig sicherzustellen.
    • Regelmäßige Inspektion und Wartung sind unerlässlich, um Verschleiß und Schäden zu erkennen und zu beheben.
  • Normative Anforderungen z.B. FSSC 22000

  • Präventivprogramme (PRPs):
    • Die FSSC 22000 betont die Bedeutung von Präventivprogrammen, zu denen auch die hygienische Gestaltung von Anlagen und Geräten gehört.
    • Die Maschinenkonfiguration muss den Anforderungen der ISO/TS 22002-1 (Präventivprogramme für die Lebensmittelsicherheit – Teil 1: Lebensmittelherstellung) entsprechen.
  • Gefahrenanalyse und kritische Kontrollpunkte (HACCP):
    • Die Maschinenkonfiguration muss im Rahmen der HACCP-Analyse berücksichtigt werden, um potenzielle Gefahren zu identifizieren und zu kontrollieren.
    • Maschinen sollten so konzipiert sein, dass kritische Kontrollpunkte (CCPs) effektiv überwacht und kontrolliert werden können.
  • Reinigung und Desinfektion:
    • Die Maschinenkonfiguration muss die effektive Reinigung und Desinfektion gemäß den festgelegten Verfahren ermöglichen.
    • Die Wirksamkeit der Reinigungs- und Desinfektionsverfahren muss regelmäßig überprüft werden.
  • Rückverfolgbarkeit:
    • Maschinen sollten so konfiguriert sein, dass eine lückenlose Rückverfolgbarkeit von Produkten und Prozessen gewährleistet ist.
  • Lebensmittelbetrug und -verteidigung:
    • Die FSSC22000 fordert auch, das sich Unternehmen mit Themen, wie Lebensmittelbetrug und Lebensmittelverteidigung auseinandersetzen, hierbei sollten auch Produktionsmaschinen berücksichtigt werden.
  • Dokumentation:
    • Die Maschinenkonfiguration und die durchgeführten Reinigungs- und Wartungsarbeiten müssen umfassend dokumentiert werden.
  • Bild zeigt Lebensmittelproduktion Maschine zum Thema Hygienic Design

    Die care-impuls GmbH unterstützt Sie bei der Funktionsplanung der Abläufe und Geräte für sichere Lebensmittel. Ob in der Verkehrsgastronomie, im Transportbereich oder bei Produktionsmaschinen - sprechen Sie uns an.

    Stellen Sie sicher, dass Ihre Maschinenkonfiguration den höchsten Hygienestandards entspricht und zur Lebensmittelsicherheit beiträgt.

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    Schädlingsbekämpfung in Lebensmittelbetrieben

    Schädlinge sind ein Albtraum für jeden Lebensmittelbetrieb. Sie gefährden nicht nur die Produktqualität und -sicherheit, sondern können auch erhebliche wirtschaftliche Schäden verursachen und den Ruf Ihres Unternehmens nachhaltig schädigen. In diesem Blogbeitrag werden wir uns umfassend mit dem Thema Schädlingsbekämpfung in Lebensmittelbetrieben auseinandersetzen und Ihnen praktische Ratschläge sowie Informationen zu gesetzlichen Regelungen und relevanten Normen geben.

    Bild zeigt Mausefalle Schädlingsbekämpfung care-impuls GmbH

    Warum ist Schädlingsbekämpfung in Lebensmittelbetrieben so wichtig?

    Schädlinge wie Insekten, Nagetiere oder Vögel können in Lebensmittelbetrieben eine Vielzahl von Problemen verursachen:

    • Kontamination von Lebensmitteln: Schädlinge können Krankheitserreger übertragen und Lebensmittel durch Kot, Urin oder Speichel verunreinigen.
    • Beschädigung von Produkten und Verpackungen: Nagetiere können Verpackungen beschädigen und somit Lebensmittel unbrauchbar machen. Insekten können sich in Produkten vermehren und diese befallen.
    • Hygieneprobleme: Schädlinge sind ein Zeichen für mangelnde Hygiene und können zu weiteren Problemen wie Schimmelbildung oder Bakterienwachstum führen.
    • Wirtschaftliche Schäden: Ein Schädlingsbefall kann zu Produktionsausfällen, Warenverlusten und teuren Rückrufaktionen führen.
    • Reputationsschäden: Ein Schädlingsbefall kann das Vertrauen der Kunden in Ihr Unternehmen erschüttern und zu langfristigenImageschäden führen.

    Gesetzliche Grundlagen und Normen

    In Deutschland sind die Anforderungen an die Schädlingsbekämpfung in Lebensmittelbetrieben im Lebensmittel- und Futtermittelgesetzbuch (LFGB) sowie in der Lebensmittelhygiene-Verordnung (LMHV) geregelt. Diese Gesetze schreiben vor, dass Lebensmittelunternehmen Maßnahmen ergreifen müssen, um einen Schädlingsbefall zu vermeiden und zu bekämpfen.

    Zudem gelten für Lebensmittelbetriebe häufig branchenspezifische Standards wie der IFS Food Standard. Dieser Standard enthält detaillierte Anforderungen an die Schädlingsbekämpfung und fordert unter anderem ein Schädlingsmonitoring, die Durchführung von Inspektionen sowie die Dokumentation der Maßnahmen. Darüber hinaus müssen auch Beauftragung von externen Schädlingsbekämpfungsunternehmen der Lebensmittelunternehmer Kenntnisse haben.

    Wie sieht eine effektive Schädlingsbekämpfung aus?

    Eine effektive Schädlingsbekämpfung basiert auf mehreren Säulen:

    1. Prävention: Vorbeugende Maßnahmen sind das A und O. Dazu gehören:

      • Hygiene: Sauberkeit und Ordnung in allen Bereichen des Betriebs sind essenziell.
      • Bauweise: Gebäude sollten so konstruiert sein, dass Schädlinge keinen Zugang haben.
      • Wareneingangskontrolle: Lieferungen sollten sorgfältig auf Schädlinge überprüft werden.
      • Lagerung: Lebensmittel sollten trocken und gut verschlossen gelagert werden.
      • Abfallmanagement: Abfälle sollten regelmäßig entsorgt werden und nicht im Betrieb lagern.
    2. Monitoring: Durch ein kontinuierliches Schädlingsmonitoring können Befälle frühzeitig erkannt werden.

      • Fallen: Aufstellen von Fallen zur Erkennung von Schädlingen.
      • Regelmäßige Inspektionen: Kontrolle der Räumlichkeiten auf Anzeichen von Schädlingsbefall.
    3. Bekämpfung: Wenn ein Befall festgestellt wird, müssen geeignete Maßnahmen ergriffen werden.

      • Professionelle Schädlingsbekämpfer: In der Regel ist es ratsam, einen professionellen Schädlingsbekämpfer zu beauftragen.
      • Integrierte Schädlingsbekämpfung: Bevorzugung von nicht-chemischen Methoden wie thermische Verfahren oder die Verwendung von Lockstoffen.
      • Dokumentation: Führen Sie detaillierte Aufzeichnungen über alle Maßnahmen zur Schädlingsbekämpfung.

    Schulung der Mitarbeiter

    Die care-impuls GmbH bietet für die Schulung der Mitarbeitenden der Lebensmittelbetriebe ein online Praxis-Seminar zum Thema Schädlingsbekämpfung an. Damit erfüllen Sie bzw. Ihre Mitarbeitenden die Anforderungen der Standards.

    Lebensmittelsicherheitskultur

    Bild zeigt KI generiertes Bild zu Qualität und Lebensmittelsicherheitskultur

    Die Lebensmittelsicherheit in Betrieben der Lebensmittelbranche ist von größter Bedeutung. Die Verordnung (EU) 2021/382 stellt die Lebensmittelsicherheitskultur in den Fokus und verpflichtet Unternehmen zur Implementierung, Aufrechterhaltung und zum Nachweis einer solchen Kultur. Doch was bedeutet das konkret und wie gelingt die praktische Umsetzung? Dieser Fachartikel bietet Ihnen einen umfassenden Überblick über die Anforderungen der Verordnung und liefert Ihnen praxisnahe Beispiele zur erfolgreichen Etablierung einer Lebensmittelsicherheitskultur.

    Was versteht man unter Lebensmittelsicherheitskultur?

    Lebensmittelsicherheitskultur beschreibt die geteilten Werte, Normen und Überzeugungen aller Mitarbeiter eines Lebensmittelunternehmens in Bezug auf Lebensmittelsicherheit. Sie geht über die reine Einhaltung von Vorschriften hinaus und fördert ein verantwortungsvolles Handeln im Umgang mit Lebensmitteln auf allen Ebenen.

    VO (EU) 2021/382: Die wichtigsten Anforderungen im Überblick

    Anhang II der Verordnung (EG) Nr. 852/2004 konkretisiert die Anforderungen an eine Lebensmittelsicherheitskultur. Lebensmittelunternehmer müssen folgende Punkte beachten:

    • Verpflichtung der Führungskräfte: Die Unternehmensleitung muss sich klar zur Lebensmittelsicherheit bekennen und diese aktiv vorleben.
    • Kommunikation und Schulung: Offene Kommunikation und regelmäßige Schulungen zu Lebensmittelsicherheitsthemen sind essenziell.
    • Feedback und kontinuierliche Verbesserung: Mitarbeiterfeedback ernst nehmen, Abweichungen analysieren und Verbesserungsmaßnahmen einleiten.
    • Dokumentation: Alle Maßnahmen zur Förderung der Lebensmittelsicherheitskultur müssen dokumentiert werden.

    Praxisbeispiele zur Umsetzung der Lebensmittelsicherheitskultur

    Eine erfolgreiche Implementierung der Lebensmittelsicherheitskultur erfordert ein ganzheitliches Konzept, das alle Ebenen des Unternehmens einbezieht. Hier einige Praxisbeispiele:

    1. Verpflichtung der Führungskräfte:

    • Vision und Leitbild: Integration der Lebensmittelsicherheit in das Leitbild des Unternehmens.
    • Vorbildfunktion: Führungskräfte halten sich vorbildlich an die Hygienevorschriften.
    • Ressourcen: Bereitstellung ausreichender Ressourcen (Zeit, Personal, Budget).
    • Regelmäßige Überprüfung: Kontinuierliche Überprüfung der Wirksamkeit der Maßnahmen.

    Beispiel: Der Geschäftsführer einer Bäckerei kommuniziert die Bedeutung der Lebensmittelsicherheit in Mitarbeitergesprächen und trägt während der Produktion stets die vorgeschriebene Schutzkleidung.

    2. Kommunikation und Schulung:

    • Transparente Kommunikation: Informationen zu lebensmittelrelevanten Themen werden verständlich bereitgestellt (z.B. Aushänge, Intranet).
    • Regelmäßige Schulungen: Schulungen zu Themen wie Hygiene, Allergenmanagement, HACCP.
    • Schulungen auf verschiedenen Ebenen: Anpassung der Schulungen an die jeweiligen Bedürfnisse der Mitarbeiter.
    • Interaktive Schulungsmethoden: Einsatz von interaktiven Schulungsmethoden (z.B. Gruppenarbeiten, Fallbeispiele).

    Beispiel: Ein Restaurant führt jährlich eine Hygieneschulung mit praktischen Übungen für alle Mitarbeiter durch.

    3. Feedback und kontinuierliche Verbesserung:

    • Einfaches Feedbacksystem: Etablierung eines Systems für anonymes Mitarbeiterfeedback.
    • Regelmäßige Mitarbeitergespräche: Besprechung von Lebensmittelsicherheitsthemen in Mitarbeitergesprächen.
    • Analyse von Abweichungen: Analyse von Abweichungen und Einleitung von Korrekturmaßnahmen.
    • Förderung einer positive Fehlerkultur: Fehler und beinahe Fehler ohne Schuldzuweisungen besprechen.
    • Interne Audits: Regelmäßige interne Audits zur Überprüfung der Wirksamkeit des Lebensmittelsicherheitssystems.

    Beispiel: In einem Supermarkt werden Kundenbefragungen zur Hygiene durchgeführt. Die Ergebnisse fließen in die Planung von Verbesserungsmaßnahmen ein.

    4. Dokumentation:

    • Dokumentation der Schulungen: Dokumentation von Teilnahmelisten, Schulungsinhalten und -unterlagen.
    • Dokumentation von Abweichungen: Dokumentation aller Abweichungen und Korrekturmaßnahmen.
    • Dokumentation der internen Audits: Dokumentation der Ergebnisse der internen Audits.
    • Dokumentation der Kommunikationsmaßnahmen: Dokumentation aller Kommunikationsmaßnahmen zur Lebensmittelsicherheitskultur.

    Beispiel: Ein Lebensmittelhersteller führt eine digitale Schulungsplattform ein, die die Teilnahme an Schulungen und die Schulungszertifikate dokumentiert.

    Zusammenfassung

    Die Einführung einer Lebensmittelsicherheitskultur ist ein kontinuierlicher Prozess. Durch die Umsetzung der in der VO (EU) 2021/382 festgelegten Anforderungen verbessern Lebensmittelunternehmer die Lebensmittelsicherheit nachhaltig

    Eine starke Lebensmittelsicherheitskultur schützt Ihre Kunden und Ihr Unternehmen. Minimieren Sie Risiken, steigern Sie die Mitarbeitermotivation und verbessern Sie Ihr Image.

    Wir unterstützen Sie mit Schulungen, Beratung und Audits bei der Umsetzung der gesetzlichen Vorgaben und der Etablierung einer starken Sicherheitskultur. Jetzt informieren!

    Bild zeigt KI generierte Lebensmittelsicherheitskultur

    Der Klimawandel – Auswirkungen auf die ISO-Normen

    Globale Erwärmung und deren Folgen stellt die gesamte Welt vor Herausforderungen, die man nicht sang- und klanglos ignorieren und geringschätzen kann. Die Anhäufung von Wetterextremen, ob Hitze, Brände oder Überschwemmungen, geht unter anderem Hand in Hand mit wirtschaftlichen Schäden, deren Vermeidung im Interesse aller ist. Immer häufiger kommt es zu Abbrüchen in der Lieferkette, zur eingeschränkten Verfügbarkeit von Ressourcen, zu einem steigendem Energieverbrauch oder zu einer Mehrbelastung des menschlichen Organismus durch erhöhte Temperaturen am Arbeitsplatz.

    Jeder Beitrag zählt! Deshalb verfassten im Februar 2024 IAF (International Accreditation Forum) und ISO (International Organization for Standardization) ein Amendment (AMD 01:2024-02) (Ergänzung zu klimabezogenen Maßnahmen), das in 32 Normen implementiert wurde. Darunter: ISO 9001, ISO 14001, ISO 22000, ISO 27001, ISO 28000, ISO 45001, ISO 50001 und andere.  

    Was wird gefordert?

    Gefordert wird, dass jedes Unternehmen, das nach einer oder mehreren ISO-Normen zertifiziert ist, den Klimawandel in der Kontextanalyse seines Managementsystems einbezieht. Das Bewusstsein jedes Unternehmens soll dahingehend geschärft werden, ob und wie die Geschäftstätigkeit Einfluss auf den Klimawandel hat oder von ihm beeinflusst wird.

    Die Änderungen wurden in Kapitel 4 der harmonisierten Struktur (HS) mitaufgenommen:

      • 4.1 Verstehen der Organisation und ihres Kontextes – NEU: „Die Organisation muss bestimmen, ob Klimawandel für sie ein relevantes Thema ist.“

      • 4.2 Verstehen der Erfordernisse und Erwartungen interessierter Parteien – NEU: „Maßgebliche interessierte Parteien können Anforderungen in Bezug auf den Klimawandel haben.“

    Was ist zu tun?

    Die Unternehmen müssen auf Basis von Risikobetrachtungen zu beispielsweise Lage, Standort, Produktion, Branche, Dienstleistung und anderem, die Auswirkungen aufs Unternehmen aber auch auf das Klima analysieren und bewerten. Es gilt, sich Fragen zu stellen wie beispielsweise:

      • Haben Extremwetterbedingungen Einfluss auf die Arbeitsplatzsicherheit?

      • Gefährden Extremwetterbedingungen den Standort?

      • Gefährdet der Klimawandel die Lieferkette oder Transportwege des Unternehmens?

      • Gefährdet der Betrieb durch sein Wirken (Emission, etc.) das Klima?

    Welche Auswirkungen hat dies auf Audits?

    Künftig fragen Auditoren ab, ob und wie stark ein Unternehmen den Klimawandel in seinem Managementsystem berücksichtigt hat. 

    Fazit

    Klimaschutz ist von relevanter Dringlichkeit. Die Aufnahme der zusätzlichen Bewertung zum Klimawandel regt Unternehmen dazu an, Bewusstsein zu schaffen, in wie weit ihre Tätigkeiten Einfluss aufs Klima haben, welche Risiken aber auch Chancen sie erkennen können, um aktiv einen Beitrag im globalen Ganzen zu leisten. Die Tragweite des Klimawandels ist jedoch für jede spezifische Norm und die diversen Scopes der Unternehmen etwas unterschiedlich.

    Unser Angebot an Sie

    Wenn Sie Unterstützung bei der Umsetzung der neuen Anforderungen benötigen, kontaktieren Sie uns! Wir helfen Ihnen in allen Belangen rund um die Kontextanalyse anhand von

      • Beratungen

      • Schulungen

      • Hilfestellung bei der praktischen Umsetzung

    We care!

    FSSC 22000 – Ein GFSI-anerkannter Standard

    Die Lebensmittelsicherheit und der Schutz der Verbraucher ist für alle Unternehmen in der Lebensmittelbranche das höchste Gut. Ein weltweit anerkannter Standard, der Unternehmen dabei hilft, ein effektives Lebensmittelsicherheits-Managementsystem zu implementieren, ist der FSSC 22000.

    Bild zeigt Lebensmittel und Zertifizierung

    Was ist der FSSC 22000?

    Der FSSC 22000 (Food Safety System Certification 22000) ist ein GFSI-anerkannter Standard für Lebensmittelsicherheits-Managementsysteme, der auf den Anforderungen der ISO 22000, den relevanten technischen Spezifikationen (ISO/TS 22002-x) und zusätzlichen FSSC-spezifischen Anforderungen basiert.

    Aufbau des FSSC 22000:

    Der Standard besteht aus drei Hauptkomponenten:

    • ISO 22000: Legt die allgemeinen Anforderungen an ein Lebensmittelsicherheits-Managementsystem fest, einschließlich HACCP-Prinzipien.
    • ISO/TS 22002-x: Enthält branchenspezifische Anforderungen, z. B. für die Herstellung von Lebensmitteln, Futtermitteln oder Verpackungsmaterialien.
    • Zusätzliche FSSC-Anforderungen: Ergänzen die ISO-Normen um spezifische Anforderungen, z. B. zu Management of Allergens, Food Fraud, Food Defense und Environmental Monitoring.

    Für welche Branchen ist eine Zertifizierung möglich?

    Der FSSC 22000 kann von Unternehmen in der gesamten Lebensmittelkette angewendet werden, einschließlich:

    • Hersteller von Lebensmitteln und Getränken
    • Hersteller von Futtermitteln
    • Hersteller von Verpackungsmaterialien für Lebensmittel
    • Transport- und Lagerunternehmen
    • Catering-Unternehmen
    • Einzelhandelsunternehmen

    Was bedeutet GFSI?

    Die Global Food Safety Initiative (GFSI) ist eine Non-Profit-Organisation, die sich für die Verbesserung der Lebensmittelsicherheit weltweit einsetzt. Die GFSI anerkennt verschiedene Standards für Lebensmittelsicherheits-Managementsysteme, darunter auch den FSSC 22000. Eine GFSI-Anerkennung bedeutet, dass der Standard die strengen Anforderungen der GFSI erfüllt und von vielen großen Lebensmittelherstellern und Einzelhändlern anerkannt wird.

    Für weitere Informationen zu GFSI klicken Sie bitte hier.

    Welche Alternativen gibt es?

    Neben dem FSSC 22000 gibt es noch weitere GFSI-anerkannte Standards für Lebensmittelsicherheits-Managementsysteme, wie z. B.:

    • IFS Food: International Featured Standard Food, speziell für Lebensmittelproduktionsbetriebe
    • IFS Logisitcs: Speziell für Lebensmitteltransporte und Lagerung
    • BRCGS Food Safety: Global Standard for Food Safety, entwickelt vom British Retail Consortium.

    Vorteile einer Lebensmittelsicherheits-Zertifizierung:

  • Verbesserte Lebensmittelsicherheit: Durch die Implementierung des Standards können Unternehmen die Lebensmittelsicherheit in ihrem Betrieb verbessern und das Risiko von Lebensmittelvergiftungen reduzieren.
  • Erhöhtes Kundenvertrauen: Eine Zertifizierung nach FSSC 22000 zeigt Kunden und Verbrauchern, dass das Unternehmen die Lebensmittelsicherheit ernst nimmt.
  • Verbesserter Zugang zu Märkten: Viele Lebensmittelhersteller und Einzelhändler fordern von ihren Lieferanten eine Zertifizierung nach einem GFSI-anerkannten Standard.
  • Kontinuierliche Verbesserung: Der Standard fördert die kontinuierliche Verbesserung des Lebensmittelsicherheits-Managementsystems.
  • Fazit:

    Lebensmittelsicherheits-Managementsysteme sind ein wertvolles Werkzeug für Unternehmen, die ihre Lebensmittelsicherheit verbessern und das Vertrauen ihrer Kunden stärken wollen. Die GFSI-Anerkennung macht einen Standard zu einer attraktiven Option für Unternehmen in der gesamten Lebensmittelkette. Der FSSC 22000 ist als GFSI-anerkanntes System neben den IFS-Systemen für die Steuerung der Lebensmittelsicherheit unverzichtbar.

    Die care-impuls GmbH bietet zu FSSC 22000 ein Praxis-Seminar, in dem an Hand vieler praktischer Beispiele der Aufbau, die Einführung und die Aufrechterhaltung eine Lebensmittelsicherheits-Managementsystems nach den Anforderungen des FSSC 22000 gezeigt wird.

    EUDR – aufgeschoben ist nicht aufgehoben

    Die EU-Entwaldungsverordnung (EUDR) sorgt seit ihrer Verabschiedung im April 2023 für viel Diskussionsstoff. Eigentlich sollte die Übergangsfrist Ende 2024 enden und die EUDR in Kraft treten. Auf Grund von massiven Einwänden der Unternehmen und noch immer fehlender Umsetzungsausführungen wurde die Umsetzung auf den 1. Januar 2026 verschoben.

    Der Rat der Europäischen Union hat am 16.10.2024 der Verschiebung der European Deforestation Regulation (EUDR) zugestimmt, das Europäische Parlament wird voraussichtlich Ende November 2024 die Verschiebung genehmigen.

    Bild zeigt Wald und Verschiebung EUDR care-impuls GmbH

    Was bedeutet das für Unternehmen?

    Zuerst einmal: Aufgeschoben ist nicht aufgehoben! Die EUDR kommt, und Unternehmen sollten die zusätzliche Zeit nutzen, um sich vorzubereiten.

    Was ist die EUDR?

    Die EUDR soll verhindern, dass Produkte, die mit Entwaldung oder Waldschädigung in Verbindung stehen, auf dem EU-Markt in Verkehr gebracht werden. Das betrifft eine breite Palette von Produkten, darunter:

    • Soja
    • Palmöl
    • Rindfleisch
    • Holz
    • Kakao
    • Kaffee
    • Kautschuk

    Für wen ist die EUDR relevant?

    Die Verordnung betrifft alle Unternehmen, die die genannten Produkte in der EU in Verkehr bringen oder aus der EU exportieren. Das gilt sowohl für große Konzerne als auch für kleine und mittlere Unternehmen (KMU).

    Warum wurde die Übergangsfrist EUDR verlängert?

    Die EU-Kommission hat die Verschiebung mit der Komplexität der Verordnung und dem Bedarf an mehr Zeit für die Umsetzung begründet. Viele Unternehmen und auch einige EU-Mitgliedsstaaten hatten sich für eine Verschiebung ausgesprochen, da sie sich nicht ausreichend vorbereitet fühlten.

    Was müssen Unternehmen ab dem 1. Januar 2026 erfüllen?

    Ab dem 1. Januar 2026 müssen Unternehmen nachweisen können, dass die von ihnen in Verkehr gebrachten Produkte nicht mit Entwaldung oder Waldschädigung in Verbindung stehen. Dazu müssen sie eine Sorgfaltspflichtprüfung durchführen und umfangreiche Informationen über ihre Lieferketten sammeln.

    Konkret bedeutet das:

    • Risikobewertung: Unternehmen müssen das Risiko von Entwaldung und Waldschädigung in ihren Lieferketten bewerten.
    • Risikominderung: Wenn ein Risiko besteht, müssen Unternehmen Maßnahmen ergreifen, um dieses zu minimieren.
    • Dokumentation: Unternehmen müssen die Ergebnisse ihrer Sorgfaltspflichtprüfung dokumentieren und der zuständigen Behörde auf Anfrage vorlegen. Hierzu wird eine sogenannte Referenznummer für jede Lieferung vergeben.

    Wie können sich Unternehmen vorbereiten?

    Die Verschiebung der EUDR gibt Unternehmen die Möglichkeit, sich intensiv auf die neuen Anforderungen vorzubereiten. Folgende Schritte sind empfehlenswert:

    • Informationen einholen: Informieren Sie sich über die EUDR und die damit verbundenen Anforderungen.
    • Lieferketten analysieren: Analysieren Sie Ihre Lieferketten und identifizieren Sie potenzielle Risiken im Zusammenhang mit Entwaldung und Waldschädigung.
    • Sorgfaltspflichtprüfung einführen: Implementieren Sie ein System zur Sorgfaltspflichtprüfung und zur Verknüpfung der Referenznummer mit der Lieferung, das den Anforderungen der EUDR entspricht.
    • Mit Lieferanten zusammenarbeiten: Arbeiten Sie eng mit Ihren Lieferanten zusammen, um die Einhaltung der EUDR sicherzustellen. Klären Sie insbesondere, wie Sie den Nachweis der Sorgfaltspflichtenprüfung bzw. die Referenznummer erhalten und prüfen können.

    Zusammenfassung

    Die Verschiebung der EUDR bietet Unternehmen eine wichtige Atempause. Diese Zeit sollte genutzt werden, um die notwendigen Vorbereitungen zu treffen und die Einhaltung der Verordnung sicherzustellen. Denn eines ist klar: Die EUDR wird kommen, und Unternehmen, die nicht vorbereitet sind, riskieren hohe Strafen.

    Die care-impuls GmbH bietet im Rahmen der Praxis-Seminare ein online Webinar zur Umsetzung der EUDR an. Dieses Webinar wird ständig an Änderungen in der Entwaldungs-Verordnung angepasst.

    Klicken Sie hier für weitere Informationen und Anmeldung zum Webinar.