Der Klimawandel – Auswirkungen auf die ISO-Normen

Globale Erwärmung und deren Folgen stellt die gesamte Welt vor Herausforderungen, die man nicht sang- und klanglos ignorieren und geringschätzen kann. Die Anhäufung von Wetterextremen, ob Hitze, Brände oder Überschwemmungen, geht unter anderem Hand in Hand mit wirtschaftlichen Schäden, deren Vermeidung im Interesse aller ist. Immer häufiger kommt es zu Abbrüchen in der Lieferkette, zur eingeschränkten Verfügbarkeit von Ressourcen, zu einem steigendem Energieverbrauch oder zu einer Mehrbelastung des menschlichen Organismus durch erhöhte Temperaturen am Arbeitsplatz.

Jeder Beitrag zählt! Deshalb verfassten im Februar 2024 IAF (International Accreditation Forum) und ISO (International Organization for Standardization) ein Amendment (AMD 01:2024-02) (Ergänzung zu klimabezogenen Maßnahmen), das in 32 Normen implementiert wurde. Darunter: ISO 9001, ISO 14001, ISO 22000, ISO 27001, ISO 28000, ISO 45001, ISO 50001 und andere.  

Was wird gefordert?

Gefordert wird, dass jedes Unternehmen, das nach einer oder mehreren ISO-Normen zertifiziert ist, den Klimawandel in der Kontextanalyse seines Managementsystems einbezieht. Das Bewusstsein jedes Unternehmens soll dahingehend geschärft werden, ob und wie die Geschäftstätigkeit Einfluss auf den Klimawandel hat oder von ihm beeinflusst wird.

Die Änderungen wurden in Kapitel 4 der harmonisierten Struktur (HS) mitaufgenommen:

    • 4.1 Verstehen der Organisation und ihres Kontextes – NEU: „Die Organisation muss bestimmen, ob Klimawandel für sie ein relevantes Thema ist.“

    • 4.2 Verstehen der Erfordernisse und Erwartungen interessierter Parteien – NEU: „Maßgebliche interessierte Parteien können Anforderungen in Bezug auf den Klimawandel haben.“

Was ist zu tun?

Die Unternehmen müssen auf Basis von Risikobetrachtungen zu beispielsweise Lage, Standort, Produktion, Branche, Dienstleistung und anderem, die Auswirkungen aufs Unternehmen aber auch auf das Klima analysieren und bewerten. Es gilt, sich Fragen zu stellen wie beispielsweise:

    • Haben Extremwetterbedingungen Einfluss auf die Arbeitsplatzsicherheit?

    • Gefährden Extremwetterbedingungen den Standort?

    • Gefährdet der Klimawandel die Lieferkette oder Transportwege des Unternehmens?

    • Gefährdet der Betrieb durch sein Wirken (Emission, etc.) das Klima?

Welche Auswirkungen hat dies auf Audits?

Künftig fragen Auditoren ab, ob und wie stark ein Unternehmen den Klimawandel in seinem Managementsystem berücksichtigt hat. 

Fazit

Klimaschutz ist von relevanter Dringlichkeit. Die Aufnahme der zusätzlichen Bewertung zum Klimawandel regt Unternehmen dazu an, Bewusstsein zu schaffen, in wie weit ihre Tätigkeiten Einfluss aufs Klima haben, welche Risiken aber auch Chancen sie erkennen können, um aktiv einen Beitrag im globalen Ganzen zu leisten. Die Tragweite des Klimawandels ist jedoch für jede spezifische Norm und die diversen Scopes der Unternehmen etwas unterschiedlich.

Unser Angebot an Sie

Wenn Sie Unterstützung bei der Umsetzung der neuen Anforderungen benötigen, kontaktieren Sie uns! Wir helfen Ihnen in allen Belangen rund um die Kontextanalyse anhand von

    • Beratungen

    • Schulungen

    • Hilfestellung bei der praktischen Umsetzung

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